Chronik

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Auch in unserem Verein ist im Laufe der Jahre einiges passiert. Hier finden Sie aufgegliedert die Chronik der Sportgemeinschaft 1919 Ueberau e.V.

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Vorgeschichte

Ohne Berücksichtigung der historischen Umstände und Gegebenheiten lässt sich der Ursprung der SG 1919 Ueberau nicht erklären. Es ist tatsächlich so, dass hier das lokale Ereignis einen weltgeschichtlichen Hintergrund hat: Die Arbeiterbewegung und die Arbeitersportbewegung.Weiterlesen

Blickt man auf die Anfänge des Arbeitersports, muss man sich vor allem die Situation der Arbeiter im 19. Jahrhundert ansehen. Die Arbeitszeiten uferten aus, es herrschte Unterbezahlung, Kinder und Frauen arbeiteten oft nur für Hungerlöhne um ihrer Familie das Überleben zu garantieren und die Arbeit selbst wurde immer härter und intensiver. So herrschte im Jahr 1825 in Bergbau, Industrie und Handel eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 82 Stunden. Das entsprach 14 Stunden Arbeit pro Tag. Diese fiel zwar bis 1867 auf 12-13 Stunden täglich, Freizeit blieb für Arbeiter aber dennoch nicht. Auch das verdiente Geld reichte gerade einmal für das Nötigste. Nimmt man hinzu, dass bis 1848 Vereinigungsmöglichkeiten gesetzlich nicht gegeben waren, kommt man schnell zu dem Schluss, dass es für Arbeiter keinerlei Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten gab. Der Sport war dem Bürgertum vorbehalten.

Mit der Industrialisierung wuchsen auch die Anforderungen an die Arbeiter. Nun war es nötig Maschinen zu bedienen. Hiermit wurde die Arbeit natürlich sehr viel produktiver, allerdings auch geistig anspruchsvoller. Dadurch wurde, auf der Seite der Arbeiter, auch erstmals der Ruf nach einer besseren Bildung und mehr Pausen laut. Um die Arbeiterschaft gefügiger zu machen, führte Bismarck am Ende des 19. Jahrhunderts Sozialversicherungen ein. Diese bekämpften aber nur die Auswirkungen der harten Arbeit, nicht deren Ursachen. So war es die Arbeiterklasse selbst, die sich durch Streiks, Lohnkämpfe aber auch auf parlamentarischem Wege Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen erkämpfen konnte. Die Vorraussetzungen für mehr Freizeit und damit auch der Teilnahme am Sport waren somit geschaffen.

Anfangs nahmen Arbeiter am bürgerlichen Sport teil. Da den Sportlern die aus der Arbeiterbewegung stammten die in der Deutschen Turnerschaft zusammengeschlossenen Vereine im Kaiserreich zu nationalistisch ausgerichtet waren, wuchs schnell der Wunsch nach einer eigenen Organisation.
Ein weiterer Grund für den Arbeitersport, sich in eigenen Organisationen zusammenzuschließen, war die Abschottung bürgerlicher Verbände und Vereine gegen Arbeiter zur Zeit des Kaiserreichs. Ein krasses Beispiel ist der Amateurparagraph des Deutschen Ruderverbandes, den dieser bei seiner Gründung am 18. März 1883 annahm: „Amateur ist jeder, der das Rudern nur aus Liebhaberei mit eigenen Mitteln betreibt oder betrieben hat und dabei keinerlei Vermögensvorteile in Aussicht hat oder hatte, weder als Arbeiter durch seiner Hände Arbeit seinen Lebensunterhalt verdient, noch in irgendeiner Weise beim Bootsbau beschäftigt ist.“

Aufgrund dieser Umstände wurde am 02.Mai 1893 in Gera der Arbeiter Turnerbund (ATB) gegründet. Ganz in der Tradition der Zeit, war dieser in seinem Wirken natürlich nicht nur auf den Sport beschränkt. Er war auch immer ein Apparat der Arbeiter im Kampf für Sozialismus und den acht Stunden Tag. Neben der SPD und den Gewerkschaften war der ATB die dritte große politische Organisation der Arbeiterbewegung. Der Sport sollte, entgegen dem bürgerlichen Sport, nicht der militärischen Erziehung, sondern der Verständigung unter den Völkern dienen. In der ersten Ausgabe der Arbeiter-Turnerzeitung des ATB hieß es über seine Ziele:
„Die freiheitlich gesinnten Turner werden eifrig mitarbeiten, ein altes verfaultes System mit Stumpf und Stiel auszurotten, alte Ruinen niederzureißen, damit neues Leben aus ihnen erblühe. Unter diesen neuerrichteten Gebäuden erst werden wir ausrufen können: Wir haben Friede, Freiheit, Recht. Keiner ist des andern Knecht.“

Darüber hinaus führte die wirtschaftliche Situation um den Ersten Weltkrieg dazu, dass jugendliche Arbeiter in die industriellen Zentren zogen, um dort Arbeit zu finden. Sie machten so Erfahrungen mit der revolutionären Arbeiterbewegung und erlebten das Scheitern der Deutschen Novemberrevolution 1918/19.

Wie der Beginn der Arbeiterbewegung in Ueberau aussah ist leider nicht exakt rekonstruierbar. Ein erstes Dokument, das auf die Entstehung der Ueberauer Arbeiterbewegung hinweist, ist ein Schreiben an den „Großherzoglichen Bürgermeister in Ueberau“, in dem eine von dem Buchdrucker Karl Ulrich aus Offenbach einberufene Versammlung auf der Grundlage des Sozialistengesetzes im Jahr 1884 verboten wurde.

Einer gewissen Bedeutung soll in diesem Zusammenhang der Belegschaft der Frohmann Granitwerke in Reinheim zukommen. Die bis zu 100 Arbeiter stammten u.a. aus dem Bayerischen Wald, aber auch aus Reinheim und Ueberau. Viele der „Gastarbeiter“ ließen sich in Reinheim und Ueberau nieder und wurden Mitglieder der SPD. Fast die gesamt Belegschaft soll gewerkschaftlich organisiert gewesen sein. Einzelne wurden nach dem Ersten Weltkrieg regionale Mitbegründer der USPD und später der KPD.


 

Das Jahr 1919

Wirtschaftliche Not nach dem 1. Weltkrieg, Inflation und Arbeitslosigkeit prägten die damalige Zeit. Dass sich trotzdem viele Ueberauer Sportler mit gleichen Interessen zusammenfanden, um einen eigenen Verein zu gründen, war eine große Tat.

Ein Jahr nach dem Kriegsende wurde der Arbeiter-Sportverein Ueberau gegründet. So wie in vielen Städten und Gemeinden des damaligen deutschen Reiches waren heimkehrende Soldaten des Ersten Weltkrieges sowie Mitglieder der Arbeiterbewegung die Initiatoren.

In der Gründungsversammlung wurde Karl Büdinger zum 1. Vereinsvorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender war Jakob Schwöbel und Schriftführer Fritz Füllhardt. Damit hatte der Verein einen arbeitsfähigen Vorstand.
Weitere Gründer waren u. a.: Wilhelm Eckert, Joseph Schmidt, Fritz Volk, Georg Bender, Heinrich Meyer, Wilhelm Lang und Christian Fornoff.

Alle Gründer sind mittlerweile verstorben, jedoch leben noch eine Reihe von Mitgliedern der ersten Stunde. Mitglieder, wie Georg Bender, Fritz Volk und Adam Büdinger, der später 40 Jahre (?) den Vorsitz inne hatte, prägten durch ihre Aktivität die Entwicklung des Vereins.

Mit dem Arbeitersportverein SG 1919 schuf sich die Arbeiterbewegung in Ueberau ein soziales und organisatorisches Zentrum der Abeiterkultur, das zu einer entscheidenden Grundlage der Entwicklung und Stabilität der Bewegung wurde.

Schon bei der Vereinsgründung im Jahre 1919 legten die Verantwortlichen großen Wert auf die Jugendarbeit, damit das sportlich Erworbene auch an die sporttreibende Jugend vermittelt werden konnte.

Die ersten Sportgeräte wurden, da der Verein über keine finanziellen Mittel verfügte, durch eine Sammlung angeschafft. Barren und Reck wurden über einen Bekannten aus einer Sportgerätefabrik aus Leipzig billig erworben. Zwecks Anschaffung eines Pferdes waren die Vereinsmitglieder in der Hofreite Knell gemeinsam beim Rübenausmachen und Wiesenmähen tätig. Für den erzielten Erlös wurde ein Pferd gekauft, damit man neben Barren und Reck eine komplette Turndisziplin üben konnte, um wettkampffähig zu sein.

Der erste Turnübungsplatz war zwischen den Bächen an der Gersprenzbrücke Einfahrt Ueberau von Reinheim kommend, der dann später in den ,,Flutgraben" verlegt wurde, wo der heutige „Festplatz" ist. Ein Vereinsmitglied hatte seine dort gelegene Wiese als Übungsplatz zur Verfügung gestellt. Die Sportgeräte, wie Barren, Reck und Pferd mussten nach jeder Übungsstunde wieder abgebaut werden. Der Wegtransport war jedes Mal mit vielen Schwierigkeiten verbunden, da man nicht über notwendige Transportmittel verfügte. Der Verein umfasste bei 1.200 Einwohnern von Ueberau bei der Vereinsgründung 150 Mitglieder, wobei Jugendliche und Kinder mit eingeschlossen waren.
An 2. Stelle der Sportbewegung in Ueberau stand die Leichtathletik. So konnte die damalige 100 m-Staffel mit Hans Walter, Georg Walter, Karl Meyer und Ludwig Pfaff achtbare Erfolge erringen, die bis zur Landesebene reichten und Ueberau über die Grenzen hinaus populär machten. Durch Spenden schaffte man eine moderne Stabhochsprungstange an, damit der talentierte Wilhelm Schüßler, der damals mit 3,60 Meter der überragende Springer auf den Sportfesten war, optimal und unter Wettkampfbedingungen trainieren konnte. Im Ergebnis konnte Wilhelm Schüßler den 4. Platz bei den deutschen Meisterschaften im Stabhochsprung erringen. Die damaligen Leistungen wären sicherlich noch besser ausgefallen, wären die Sportgeräte und Sporteinrichtungen so gewesen, wie sie der heutigen Jugend zur Verfügung stehen.
Die Theatergruppe wurde von Fritz Füllhardt geleitet. Mit ihr erwarb sich der Kulturbetrieb auch über die Grenzen von Ueberau hinaus einen guten Ruf. Zahlreiche Theaterstücke wurden in dieser Zeit aufgeführt. Die entsprechende Garderobe stellte jeder selbst, da der Verein keine, oder nur wenige Mittel zur Verfügung hatte.

Echter Träger der Theatergruppe war die neu gegründete Gesangsabteilung. In der Gesangsabteilung waren sowohl theaterspielende Mitglieder tätig als auch von anderen Sportdisziplinen. Unter dem 1. Dirigenten Karl Hornung aus Spachbrücken, der im Hauptberuf „Spachbrücker Feldschütz" war, konnte die Gesangsabteilung auf Freundschafts- und Wertungssingen schöne Erfolge erringen. Die positive Entwicklung der Gesangsabteilung wurde mit dem nächsten Dirigenten Franz Rauch aus Ober-Ramstadt weiter vorangetrieben.


 

Die Jahre 1920-1929

Aufgrund guter sportlicher Leistungen übertrug der damalige Arbeiter-Turn- und Sportbund dem jungen Sportverein aus Ueberau 1923 die Ausrichtung eines regionalen Sportfestes.

Turner und Leichtathleten aus dem Sportunterbezirk Darmstadt/Dieburg/Erbach trafen sich im Juli 1923 zum sportlichen Wettkampf auf den Wiesen im „Briebel". Die meisten Ueberauer Sportler konnten an diesem Sportfest nicht teilnehmen, weil sie durch organisatorische Aufgaben gebunden waren. Alles was mit der Abwicklung zu tun hatte, musste in eigener Regie durchgeführt werden.
Bei diesem Sportfest wurde auch das 1. historische Fußballspiel zwischen Ober-Ramstadt und Babenhausen ausgetragen. Aus einem Acker wurde im Zuge von Notstandsarbeiten das jetzige Sportgelände hergerichtet, das nach 1945 noch zweimal erweitert wurde. Als Tore dienten eingegrabene Fichtenstangen. Jedoch erst 1927 trat zum ersten Mal eine Fußballmannschaft in Erscheinung. Die offizielle Gründung und der Beitritt zum Hessischen Fußballverband erfolgten im Mai 1928. Am Ende der Verbandsrunde 1928/29 belegte die Mannschaft den 1. Platz. Am 14. Juni 1928 wurde eine II. Mannschaft gegründet. Bereits einen Monat später, im Juli 1928, wurde eine Jugendmannschaft ins Leben gerufen.

Auch unsere Altvorderen hatten schon damals Probleme mit dem Sportplatz. Ich darf Ernst Dietrich zitieren, der uns auch freundlicherweise seine Unterlagen aus dieser Zeit zur Verfügung gestellt hat:»Ich spielte rechter Läufer, mit neuen Schuhen. Es war ein grausames Ge­kicke. Wir hatten einen neuen Platz, den jetzigen, nur war er ohne Rasen und sehr holprig und wenn es nass war, war er sehr rutschig. Die Tore waren ohne Netze. So etwas kannte man bei Landvereinen noch nicht«.

Auf dem ATSB-Bundestag im Juni 1928 schloss die Verbandsführung alle KPD-Anhänger aus; diese gründeten daraufhin im Mai 1929 die Interessengemeinschaft zur Wiederherstellung der Einheit im Arbeitersport, die sich im Dezember 1930 in Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit, kurz: Rotsport, umbenannte. Ende der 1920er Jahre schloss sich die SG 1919 unter erheblichen Auseinandersetzungen dem Rotsport an.

In den Jahren 1927 - 1930 konnte die Gesangsabteilung des Vereins mit einem Chor von über 60 Mann aufwarten. Unter der Leitung von Chormeister Hans Lücker war das der stärkste Chor in der Vereinsgeschichte.


 

Die Jahre 1930-1939

Schon vor 1933 war der Einfluss der Nationalsozialisten, auch in den Sportverbänden, deutlich zu spüren. Arbeitersportvereine wurden vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Ausgeschlossene Mannschaften waren u. a.: Neustadt, Griesheim, Bickenbach, Mörfelden, Heusenstamm, Offenbach-Bieber, Vereine aus Darmstadt und Ueberau. Um sich überhaupt in Wettkämpfen messen zu können, organisierten diese Mannschaften eine Spielrunde unter sich.

1933 wurde der Verein durch die damalige „Verordnung zum Schutze von Volk und Staat“ verboten. Das gesamte Ver­eins­vermögen und Inventar wurde beschlagnahmt. Der Verein wurde mit gewaltsamen Mitteln aufgelöst. Viele Ueberauer Fußballer spielten nun in anderen, noch zugelassenen Vereinen. Be­dingt durch den 2. Weltkrieg kam dann mit fortschreitender Kriegsdauer der Spielbetrieb ganz zum Erliegen.

Die einzige Betätigungsmöglichkeit nach 1933 verblieb den Sängern, indem sie sich in dem „Männergesangverein 1862 Ueberau" unter dem Dirigenten Karl Büchler betätigen konnten. Aber auch dieser Verein stellte mit Beginn des Krieges 1939 seine Tätigkeit ein.


 

Die Jahre 1940-1949

Doch trotz der Kriegswirren, die manchen Sportfreund und ehemaliges Vereinsmitglied nicht wiederkehren sahen, Not und Schmerz, Mangel und Entbehrungen, fanden sich 1945 wieder Sportfreunde, die durch Antrag bei der damaligen Militärbehörde die Wiederzulassung des Vereins erwirkten. Nur konnte der Verein durch damalige Erlasse nicht die alte Tradition fortsetzen und nannte sich zunächst „Sportverein 1945 Ueberau".

Am 19. Oktober 1945 fand im Gasthaus „Zum Anker“ die Versammlung zur Neugründung der Sportgemeinschaft 1945 Ueberau statt. Der vor 1933 gewesene 1. Vorsitzende Adam Büdinger wurde erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der Monatsbeitrag für Mitglieder über 18 Jahren wurde auf 0,50 RM festgelegt.

Auch nach 1945 spielte der Verein im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde eine zentrale Rolle. Neben den Aktivitäten im Verein gab es für meisten Ueberauer kaum Freizeit. Die Zeit, die neben der täglichen Lohnarbeit, übrig blieb, musste fast vollständig dafür genutzt werden, die nötigen Lebensgrundlagen zu schaffen. Aber auch im Verein wurde viel gearbeitet, es mussten erst einmal die Vorraussetzungen für Sport und Kultur geschaffen werden.
Insbesondere die Jugend war auf dieses Angebot angewiesen, da die finanziellen Verhältnisse und die geringe Mobilität es nicht erlaubten die Freizeit in den benachbarten größeren Gemeinden oder Städten zu verbringen.

Die wichtigste politische Funktion des Vereins bestand wohl weniger in seinen unmittelbaren politischen Aktivitäten als vielmehr in seiner Bedeutung als „Kommunikationszentrum“ der Arbeiterfamilien in der Gemeinde.

Jedoch der bestimmende Faktor im gesamten Vereinsgeschehen war nach 1945 der Fußball.
Nach und nach kamen junge und talentierte Spieler der älteren Jahrgänge aus dem Krieg und der Gefangenschaft zurück und wurden ergänzt durch Spieler, die der Krieg mit seinen Auswirkungen nach Ueberau verschlagen hatte. Mit diesem ersten Kader wurde eine Mannschaft formiert und schon im Sommer 1945 das erste Spiel gegen Georgenhausen ausgetragen.

Die Beschaffung von Fußballschuhen, Bällen und Trikots waren in dieser Zeit sehr problematisch. Die Fußballer hatten insofern etwas Glück, dass sie in dem ausgebombten Herrn Hasslinger aus Offenbach einen Fußballmäzen gefunden hatten, der immer etwas „herbeischaffte".

Ganz ohne Trainer hatte die SG Ueberau mit ihrer Fußballarbeit eine starke und einsatzfreudige Mannschaft geformt, die in der Spielrunde 1945/46 die Kreismeisterschaft im Fußballkreis Darmstadt erringen konnte. In den Spielrunden 1946/47/48 spielte die Mannschaft der SG Ueberau in der Bezirksklasse Odenwald, wo gute Tabellenplätze erreicht werden konnten.

Gleich zu Beginn wurde auch der Jugendfußball forciert. In einer Jugend- und einer Schülermannschaft hatte jeder fußballbegeisterte Jugendliche die Möglichkeit, sich aktiv am Fußballgeschehen in Ueberau zu beteiligen. Die damalige Jugendmannschaft spielte einen erstklassigen Fußball und konnte im Bezirk Darmstadt den Titel eines Bezirksmeisters vor Darmstadt gewinnen.

Die Leichtathletikabteilung musste nach etlichen Anläufen den Betrieb wieder einstellen. Hauptursache war das Fehlen von entsprechenden Anlagen und Geräten, wobei auch diejenigen Sporttreibenden, die Leichtathletik vorrangig betreiben wollten, nicht genügend motiviert waren.

Anders die Schachabteilung. Sie hatte ältere, erfahrene Spieler, die auch junge Talente begeistern konnten. Spitzenspieler Georg Borger spielte schon in einer Mannschaft aus Vertretern hessischer Schachspieler, die gegen den sowjetischen Großmeister Bogoljubow in der Ludwigshalle in Dieburg an 36 Brettern simultan spielten. Georg Borger gelang der einzige Sieg gegen den Schachstrategen aus der Sowjetunion. Talentierte Jugendspieler wie Willi Meyer, der hessischer Jugendmeister war, konnten von älteren Schachspielern angeleitet werden. Die Schachabteilung war auch kulturell tätig, indem sie immer den allseits beliebten und bekannten „Schachmaskenball" veranstaltete. Dieser Preismaskenball war der Karnevalhöhepunkt im südlichen Kreis Dieburg.

Die neugegründete Theaterabteilung wurde nach 1945 von Jakob Edelmann geleitet. Der Theaterabteilung schloss sich eine Tanzgruppe an, die von Frau Paul bis zu „Spitzentänzen" trainiert wurde. Theaterabteilung und Tanzgruppe wurden später gemeinsam von Fritz Heiß betreut, der mit
beiden beachtliche Erfolge erzielte.

Schon im Jahre 1946 erfolgte der Zusammenschluss mit dem noch formal existierenden „Männergesangverein 1862 Ueberau". Aus dem Kriege zurückgekehrte Sänger des Männergesangvereins 1862 Ueberau betätigten sich als Chorsänger in der Gesangsabteilung der Sportgemeinschaft. Aus dem Chorgesang heraus bildete sich später eine Gesangsgruppe, genannt die „Schlagerfreunde", die anlässlich von Fest- oder Feierlichkeiten in Erscheinung treten. Vorläufer dieser Gesangsgruppe waren die „8 Jungsänger".

Die Gesangsabteilung war mit der Theatergruppe der kulturelle Träger des Vereins nach 1945. Auch andere Spartenmitglieder waren als aktive Sänger tätig. Problematisch wurde es im Vereinslokal „Zur Germania“ in den Wintermonaten, da vor jeder Singstunde beizeiten der große eiserne Ofen angesteckt werden musste, um überhaupt die Singstunde durchführen zu können. Bei extrem großer Kälte benutzten die Sänger einen Schulsaal.

Durch die auch in der personellen Identität Adam Büdingers als Bürgermeister und Vereinsvorsitzender in der Zeit von 1948 bis 1960 ausdrückende enge Verbindung zwischen Verein und Gemeindeverwaltung erhielt der Verein quasi ein Monopol auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens in der Gemeinde. Dies führte dazu, dass fast alle wichtigen gesellschaftlichen Ereignisse, wie das Sommernachtsfest, der Karneval etc. durch den Verein ausgerichtet wurden.

Bei der Generalversammlung im Jahr 1947 waren ausnahmsweise nicht alle, sondern nur ca. 50% der Mitglieder anwesend. Der Grund für das Fernbleiben der weiteren Mitglieder war dem Mangel an Heizmaterial zuzuschreiben.


 

Die Jahre 1950-1959

Schon in den frühen 50er Jahren machte sich das Fehlen entsprechender Räumlichkeiten für die einzelnen Sparten des Vereins bemerkbar.

Nach kurzer Übergangszeit mit dem Lehrer Karl Büchler als Dirigent wurde als Chorleiter Wilhelm Kreisel aus Roßdorf im Jahre 1950 verpflichtet. Wilhelm Kreisel war ein treuer Dirigent für die folgenden 25 Jahre und vertrat mit dem Chor der SG 1919 Ueberau die Belange des Vereins in positiver Art. Die Gesangsabteilung erwarb sich auch über die Grenzen von Ueberau hinaus einen guten Ruf, ob bei Chorkonzerten, Wertungs- oder Freundschaftssingen. Weiterhin konnte bei jeder kulturellen Veranstaltung auf die Gesangsabteilung der SG 1919 gebaut werden. Sie sorgte mit ihren Chören und Liedern für den entsprechenden Rahmen

1952 wurde bei der SG 1919 zum ersten Mal das Sommernachtsfest gefeiert. Da dieses Fest unter freiem Himmel stattfand, zweimal total verregnet war, so dass man in einen Saal ziehen musste, entschloss sich der Vorstand das Sommernachtsfest nur noch in einem Zelt abzuhalten, nämlich auf dem Sportplatz.

Im Jahr 1952 hat die Theatergruppe dreimal die Operette „Zum weißen Rösl“ aufgeführt. Trotz sehr guter Laienspieler beendeten Theater- und Tanzgruppe ihre Tätigkeit, wobei die Tanzgruppe noch bei dem seit 1952 eingeführten Sommernachtfest der SG 1919 Ueberau einige Jahre im Programm mitwirkte.

Nach dem Wegzug des Abteilungsleiters hat sich im Jahr 1952 die Schachabteilung aufgelöst. Ein späterer Anlauf, die Schachabteilung wieder ins Leben zu rufen, scheiterte mangels Beteiligung.

Im Jahr 1954 stand die Entscheidung an den alten Sportplatz zu erweitern oder an die Gersprenz zu verlegen. Da der alte Sportplatz von Gemeindeäckern umgeben war, entschied man sich dafür ihn zu erweitern. Zugleich wurde ein Baugrundstück unterhalb des Sportplatzes erworben. Der Kaufpreis war 1,75 DM pro qm. Die erforderlichen Gelder in Höhe von 3.000,00 DM wurden u.a. dadurch beschafft, in dem „Bausteine“ mit Werten von 1,00DM, 2,00DM, 5,00DM und 10,00DM verkauft wurden. Zugleich wurde mit der Gemeinde Ueberau ein Pachtvertrag über 25 Jahre für den Sportplatz geschlossen.

Im August 1956 wurde die KPD verboten. Als Nachfolgepartei wurde im Oktober 1956 die UWG gegründet, die sich aus Kommunisten und Parteilosen zusammensetzte.

Auf der Ebene der „großen Politik“ waren die Aktivitäten der UWG geringer als die der KPD. Die UWG musste vorsichtiger agieren, da sie ständig unter der Bedrohung stand als Nachfolgeorganisation der KPD verboten zu werden.

Bei der Gemeinde- und Kreistagswahl 1956 erreicht die UWG unter der Führung Adam Büdingers ca. 50% der Stimmen. Büdinger wurde daraufhin mit sieben Stimmen ohne Gegenkandidat im Amt bestätigt.

Bei der Generalversammlung im Jahr 1956 wurde beschlossen, die Gaststätte „Zur Germania“, die der Witwe Anna Seibold gehörte, zu pachten. Am 13.07.1956 wurden dazu die Verträge unterzeichnet.

Der letzte „Schachmaskenball" fand im Jahre 1954 statt. Ab 1956 wurde durch die Bildung einer Karnevalabteilung der „Schachmaskenball" durch Damen- und Herrensitzungen abgelöst.

Zur Landtagswahl 1958 wurde die UWG nicht zugelassen.
Anlässlich einer Außerordentlichen Generalversammlung im Oktober 1958 wurde beschlossen den Vereinsnamen in „Sportgemeinschaft Ueberau 1919 e.V.“ zu ändern. Damit sollte die Tradition deutlich gemacht werden.

Im Jahre 1959 wurde aufgrund des bevorstehenden 40-jährigen Vereinsjubiläums der Verein umbenannt in „Sportgemeinschaft 1919 Ueberau e.V." und somit der Vereinsname nach dem Kriege „Sportverein1945 Ueberau" aufgegeben, damit man die Tradition des Vereins pflegen konnte.


 

Die Jahre 1960-1969

Anfang 1960 reicht die UWG Verfassungsbeschwerde gegen die Nichtzulassung zur Landtagswahl ein. Etwa im April 1960 beschimpften SPD-Gemeindevertreter im Gemeinderat von Groß-Zimmern die UWG-Vertreter als Ostagenten. Um die gleiche Zeit wurde eine Veranstaltung der UWG zu Landwirtschaftsfrage, an der auch Landwirte aus der DDR teilnahmen, auf Weisung des hessischen Innenministers verboten.
Die UWG konzentrierte sich auf die Kommunalwahlen im Oktober 1960. Sie schätzte ihre Chancen, in Ueberau erneut die Mehrheit zu erreichen, günstig ein.
Am 14. Oktober 1960 wurde die Bürgermeisterei durch die Polizei besetzt. Dabei wurden die Akten der Gemeindeverwaltung beschlagnahmt und der Bürgermeister und die Beigeordneten abgesetzt. Anschließend wurden die Kandidaten der UWG in ihren Häusern oder am Arbeitsplatz aufgesucht, vorläufig festgenommen und zum Verhör in die Bürgermeisterei oder nach Darmstaft gebracht. Die Polizei durchsuchte Wohnungen von UWGlern und beschlagnahmte Material der nun auf Weisung des hessischen Innenministers als „Ost-Berlin-gesteuerte Nachfolgeorganisation“ der KPD verbotenen UWG.
Bei den Kommunalwahlen am 23. Oktober 1960 gaben ca. ein Drittel der Ueberauer Wähler ungültige Stimmzettel ab.
Die Ereignisse vom Oktober 1960 prägten das Gemeindeleben für lange Zeit. Die UWGler warfen den Sozialdemokraten vor, dass sie bei der Vorbereitung des UWG-Verbotes „die Finger im Spiel“ gehabt hätten. Nachdem es auch im Verein zu Streitigkeiten zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten gekommen war, kündigte der neue Gemeinderat der SG 1919 den Vertrag über die Nutzung des Vereinsgeländes. Es sollte ein neuer Verein, ohne kommunistischen Einfluss, gegründet werden.
Die Auseinandersetzungen über die Sportplatzbenutzung zogen sich, auch vor Gericht, jahrelang hin.

Im Jahr 1961 erhielt der Verein eine Wiedergutmachung in Höhe von 3.400,00DM für das beim das Verbot 1933 enteignete und zerstörte Vereinseigentum.

1963 gab es eine einschneidende Veränderung in Ueberau, der FC Ueberau wurde gegründet. Die Mehrzahl der 1. Mannschaftsspieler schloss sich dem neugegründeten Fußballclub an. Die Gründe hierfür wurden hauptsächlich in der Unzufriedenheit mit der Vereeinsführung bzw. mit der Vereinsstruktur gesehen. Das war natürlich eine enorme Schwächung für die SG. Trotzdem konnte die Mannschaft noch drei Jahre die A-Klasse halten und stieg erst 1966 in die B-Klasse ab. Mit einer sehr jungen Mannschaft, die durch gute Jugendarbeit geschaffen werden konnte, schaffte sie in der Saison 1969/70 den Aufstieg in die A-Klasse.

Aus Altergründen gab der Erste Vorstizende Adam Büdinger sein Amt im Jahr 1965 auf. Er übte dieses Amt in der Zeit von xxxx bis yyyy, unterbrochen durch das Verbot des Vereins von 1933 bis 1945 aus. Zum neuen Ersten Vorsitzenden wurde Hans Altmeyer gewählt, der dieses Amt bis1977 innehatte.

Ein wesentlicher Meilenstein der 60iger Jahre war der Bau des Sportheims mit dem 1969 begonnen wurde.


 

Die Jahre 1970-1979

Am 5. Dezember 1970 wurde das neu erbaute Sportheim an den Verein übergeben wurde. Mit der Schaffung der eigenen Räumlichkeiten wurden neue Sparten, nämlich Frauen- und Kindergymnastik, gebildet. Auch die Tischtennisabteilung wurde neu forciert. Garde und Tanzgruppe konnten sich positiver in den eigenen Räumlichkeiten betätigen.

Im Jahr 1972 führte ein Verfahrensfehler bei der Jahreshauptversammlung dazu, dass das Amtsgericht Dieburg erklärte, dass der gewählte Vorstand keine Rechtsbefugnisse habe. Über einen längeren Zeitraum wurde ein Fehler gemacht, der in der Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung lag. Per Gerichtsbeschluss wurden die seitherigen Vorstandsmitglieder Altmeyer, Eckert und Ramge zum Notvorstand bestellt. In der Außerordentlichen Mitgliederversammlung am 16.06.72 wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt.

In der Saison 1973/74 sahen durchschnittlich 400 Besucher die Heimspiele, wobei 800 Zuschauer gegen die SKG Roßdorf Saisonrekord waren.

In der Jahreshauptversammlung im Frühjahr 1978 beschlossen die Mitglieder, das Sportheim in Bauabschnitten so zu erweitern, dass allen Sparten des Vereins sowohl für interne, als auch für externe Veranstaltungen genügend Räumlichkeit gegeben ist.


 

Die Jahre 1980-1989

Die Kleidung war anders: Steg- und Karottenhosen, schmale Lederkrawatten und weiße Tennissocken, Stulpen und Leggins Die Farben waren aufdringlich bunt- Stichwort Neonfarben.

Auf dem Kopf Fönfrisuren und Haargel, bei den Herren Vokuhila.

Das Radio quälte Modern Talking,
die Antipoden hießen Reagan und Gorbatschow und zum ersten Mal zeigte sich, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Firmen nicht unantastbar war.
Vor allem war es aber ein Jahrzehnt des politischen Umbruchs, zuerst Unruhe durch große Demonstrationen zu Umwelt- und Friedensthemen, dann der Zusammenbruch eines ganzen Imperiums.

Die 80er, die Dekade von Nena, Pershing und Mauerfall, wer erinnert sich nicht.

Ueberau hatte über 2000 Einwohner - der Verein fast 800 Mitglieder.

Also alles super oder was? Ja nicht ganz.

In der Saison 1979/80 ging die Bezirksklassen-Ära zum Ende. Nachdem die Spielrunde 1978/79 mit einem 9. Tabellenplatz beendet werden konnte, kam die Mannschaft im nächsten Jahr über den vorletzten Tabellenplatz nicht hinaus und mußte 1980 mit der TG Ober-Roden den Weg in die A-Klasse Ost antreten. In den Jahren der Bezirksklassenzugehörigkeit hat die Mannschaft der SG ihren vielen Anhängern attraktiven Fußball geboten und darüber hinaus den Namen des Vereins im Fußballbezirk Darmstadt aufgewertet.
Nach dem Abstieg in die Kreisliga A-Ost wäre in der Saison 1980/81 beinahe der sofortige Wiederaufstieg geglückt. Am Ende dieser Saison wurde der FSV Groß-Zimmern Meister und Ueberau kam auf Platz 2.
In den folgenden Jahren spielte die SG Ueberau eine gute Rolle in der A-Klasse, meistens mit Blickrichtung nach oben.

Im Jahre 1984 gründete sich die Jedermann-Gruppe. Es handelt sich hierbei um eine Gruppe die sich an Gesundheitsbewusste richtet, die Spaß an Bewegung und Geselligkeit haben.

Am 09. November 1985 wurde nach 7 Monaten Fertigstellungsdauer die neue erbaute Kegelbahn eingeweiht.

1987 wurden 125 Jahre Männergesang in Ueberau gefeiert.

Am 31. Oktober 1987 wurde der Erweiterungsbau des Sportheims eingeweiht. Auch diese Maßnahme war nur durch die freiwillige Arbeitsleitung der Mitglieder möglich. Erforderlich wurde diese Erweiterung, da die bisherigen Räumlichkeiten sich durch den rasanten Mitgliederzuwachs und das breitere Angebot mittlerweile deutlich zu klein waren.

Kommen wir nochmal zum Fußball. In der Saison 1989/90 hatte die SG eine ganz schwere Saison zu überstehen.
Am Ende der Vorrunde stand Ueberau mit 13:21 Punkten auf dem 12. Tabellenplatz.
Ueberau trennte sich von Spielertrainer Charly Mager. Sein Nachfolger wurde der ehemalige Bundesligatrainer Lothar Buchmann.
Er gab den Spielern wieder Selbstvertrauen und Kampfeswillen. Als Buchmann Ueberau nach einem Vierteljahr verließ, gelang es dem Vorstand mit Willi Bernecker einen Spielertrainer zu verpflichten, der es verstand diesen eingeschlagenen Weg weiterzugehen und neben Kampf auch spielerische Elemente in die Mannschaft zu bringen.

1989 wurde der bis dahin als Hartplatz ausgelegte Fußballplatz in einen Rasenplatz umgewandelt. Die Finanzierung erfolgte über Zertifikate die an Mitglieder und Förderer ausgegeben wurden. Auf diese Weise konnten 11.000,00 DM eingenommen werden. Damit konnte die Gesamtfinanzierung in Höhe von 102.000,00 DM zum Teil gedeckt werden. Am 12. August 1989 wurde der neue Rasenplatz eingeweiht. Im Rahmen der Einweihungsfeier fand auch ein Spiel gegen eine Prominenten-Mannschaft mit Fußballgrößen wie Overath, Hölzenbein, Grabowsky und dem unvergesslichen Buffy Etmayer statt. Das Spiel endete 7:5 für die Gastmannschaft.


 

Die Jahre 1990-1999

Am 04. Mai 1990 wurde das Purzelturnen bei der SG Ueberau eingeführt. In der Anfangsphase waren es 10 Kinder im Alter zwischen 3 ½ und 5 ½ Jahren die einmal wöchentlich traffen um mit viel Spaß Sport zu treiben und sich zu bewegen. Der Ansturm war so groß, dass bereits nach kurzer Zeit eine zweite Gruppe ins Leben gerufen wurde.

Im Jahr 1991 konnte die SG 1919 Ueberau gleich drei Fußball-Meisterschaften erringen. Sowohl die Erste Mannschaft wie auch die Reserve Mannschaft wurden Meister. Außerdem wurde die F-Jugend mit 28:0 Punkten Kreismeister.

Nur drei Niederlagen in der Rückrunde zeugten von einer wiedererstarkten Mannschaft. Am Rundenende blieb die Mannschaft unter Spielertrainer Bernecker zusammen und wurde durch die Spieler Christoph Plagge und Thomas Lauster verstärkt. Diese paßten hervorragend in das Mannschaftsgefüge und nach dem 3. Spieltag war Ueberau plötzlich Tabellenführer. Die Mannschaft überzeugte durch spieltechnisches Vermögen und Torgefährlichkeit. Am Ende der Vorrunde konnte die Herbstmeisterschaft mit 28:8 Punkten und 64:20 Toren gefeiert werden. Nach der Winterpause gab es einen »Durchhänger«. Ueberau zeigte nicht mehr das brilliante Spiel der Vorrunde, aber es reichte, um weiterhin Tabellenführer zu bleiben. Am 33. Spieltag, beim VfR Würzberg, erzielte die Mannschaft Tor Nr. 101 und bereits einen Sonntag später konnte mit dem 1:1 bei Vikt. Urberach die Meisterschaft gefeiert werden. Es folgten nun 4 Jahre in der Bezirksoberliga Darmstadt. Mit den Trainergepann Hartmann/Diehl ging es in die erste Saison. Horst Stuckert und Klaus Fiederer folgten als Trainer und zu Saisonbeginn 1994 wurde Willi Weiß als Trainer verpflichtet, der dann in der Winterpause von Spielertrainer Aktan Ak abgelöst wurde. Der Abstieg war jedoch nicht mehr zu vermeiden. Nach dem Abstieg 1995 wurde Georg Schwalm als Trainer verpflichtet. Drei Jahre zählte Ueberau zu den Spitzenmannschaften der Bezirksliga Ost. Georg Schwalm verließ 1998 die SG Ueberau. Sein Nachfolger wurde Günter Zeller. Die Saison 1998/99 wurde mit dem 11. Tabellenplatz beendet.

Aufgrund rückläufiger Besucherzahlen wurde 1994 das letzte Sommernachtsfest gefeiert. Stattdessen wurde das Sommerfest etabliert, das seitdem in kleinerem Rahmen stattfindet.

1995 wurde die Showtanzgruppe Imago das erste Mal Europameister. Darauf folgten weitere Europameistertitel in den Jahren 1997, 1998, 2002, 2004, 2008 und 2009 sowie unzählige Platzierungen bei Hessenmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften.

1999 Auflösung der Tischtennisabteilung wegen Spielermangel und insbesondere Mangel an Abteilungsverantwortlichen.


 

Die Jahre 2000-2009

2000 der erste Putztag wird durchgeführt. Es nehmen bis heute jedes Jahr 50-60 Mitglieder aller Sparten und Altersklassen teil und führen gemeinsam die erforderlichen Arbeiten durch.

Erste Internetseite der SG betreut von W.Bertrams

06.12.2000 Feier zum Jubiläum 30-Jahre Eigenbewirtschaftung

1000te Mitglied
Die Schallmauer wurde am 28.02.2002 durchbrochen.
Das 1000te Mitglied ist Marcelo Fischer, *21.08.2001, der Sohn unserer Rechnerin + Abteilungsleiterin der TSA, Elke Michel und unseres Aktiven Valerio Fischer.

In der Saison 2002/2003 wurde - auch gegen die Überzeugung der SG - eingeführt, dass die Reservemannschaften eine eigenständige Meisterrunde in Konkurrenz spielen müssen.
Die 1b schlug sich sehr gut und belegte in der neu gegründeten C-Klasse, die im ersten Jahr nur aus Reservemannschaften bestand, den dritten Platz. In der folgenden Relegation wurde der FC Niedernhausen zu Hause mit 1:0 geschlagen und im Fischbachtal wurde mit 5:1 gewonnen.
Nach nur drei Jahren wurde 2005/06 in der B-Klasse mit 6 Punkten Vorsprung souverän die Meisterschaft errungen. So spielte man in 2006/07 mit der 1A in der Bezirksliga und der 1B in der A-Klasse gegen viele erste Mannschaften benachbarter Vereine.
Leider ist die zweite Mannschaft nach nur zwei Jahren in der Saison 2007/2008 in die B-Klasse abgestiegen.
Die 1A hatte im Spieljahr 2004/2005 eine schwere Zeit zu bestehen als nach 2 Trainerwechseln erst 11 Punkte aus 18 Spielen zu Buche standen.
Helmut Glanzner führte die Mannschaft wieder zu alter Stärke zurück und so wurden aus 12 Spielen 21 Punkte geholt.

Das Angebot Wirbelsäulengymnastik wurde 2003 mit in das Programm der SG Ueberau aufgenommen. In diesem Zusammenhang erhielt der Verein vom Deutschen Turnerbund das Gütesiegel „Pluspunkt Gesundheit“ verliehen.

Andere Angebote wie Beachvolleyball und Flamenco konnten sich nicht etablieren und verschwanden wieder aus dem Programm.

Am 08.08.2003 wurde der erste Dorflauf gemeinsam mit der LG Reinheim organisiert.

Am 19.12.2004 führten die Formationen La Luna und Salida mit großem Erfolg ein getanztes Weihnachtsmärchen auf.

Höhepunkt des Jahres 2005 war die Einweihung eines Kunstrasenplatzes. Der 600 qm große Platz kann von jedem genutzt werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auch 42.000,00€. Davon konnten durch Spenden ca. 25.000,00€ aufgebracht werden.

2005 erhielt die SG den Jugendförderpreis der Sparkasse Dieburg.

2005 wurde unsere große Holzhütte gebaut.

Die Auftaktveranstaltung zur 700-Jahr-Feier des Dorfes im Sommer 2005 fand im Sportheim statt. An dem Straßenfest unterstützten viele SG-Gruppen die Veranstaltung.
Eingeweiht wurde auch die erste rollende Grillhütte im Gersprenztal.

Im Juni 2006 unterstütze die SG ein Benefizspiel zugunsten zweier Schulen für körperbehinderte Kinder.

2006 + 2007 traten das Kikeriki Theater und die Schmiere im SG Sportheim auf.

In diesen beiden Jahren häuften sich gewalttätige Vorfälle: So musste der Verein ein Verfahren gegen die rassistischen Äußerungen bei einem Auswärtsspiel in Gang setzen.

Weiterhin musste als Folge von Gewalttätigkeiten nach dem Fastnachtsumzug 2007 ein professioneller Sicherheitsdienst eingesetzt werden.

Am 16.02.2007 wurde die erste Partysitzung veranstaltet.

Am 23.06.2007 fand der erste Tag der offenen Tür statt.

Im Jahr 2007 wechselte die gesamte Damenfußballabteilung des TV Asbach zur SG 1919 Ueberau. Dies umfasste zwei Jugendfußballmannschaften, eine Damenmannschaft aus der Bezirksoberliga sowie eine Damenmannschaft aus der Hessenliga.

Im selben Jahr konnte das erste Mal die magische Zahl von 20.00 Besuchern des Fastnachtssonntagumzuges übersprungen werden. Bei herrlichstem Wetter tummelten sich ca. 25.000 auf den Straßen von Ueberau.

Im Jahr 2009 wurde ein Mini-Blockeizkraftwerk in Betrieb genommen. Die Prognosen sagen, dass sich dadurch ca. 14,3 t CO2 pro Jahr, sowie ca. % der Energiekosten einsparen lassen.

Unter dem Motto „ und die Hände zum Himmel“ stand am 21. Februar 2009 der 1. Fastnachtsgottesdienst mit Pfarrer Ingmar Neserke und fand in der evangelischen Kirche in Ueberau statt.

Am 08. Mai 2009 fand die Eröffnungsveranstaltung zum Kindersportclub statt. HSE + ENTEGA unterstützen in Südhessen so genannte ENTEGA-Kindersportclubs, die Kinder spielerisch zu mehr Bewegung anregen sollen. Frei vom sportlichen Leistungsdenken soll den Kindern dort Freude am Sport vermittelt werden. Der Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen ist wissenschaftlich belegt. Bei der Auswahl der Vereine werden strenge Kriterien festgelegt. Im Vordergrund steht die Vielfalt des Bewegungsangebotes sowie die Zahl und Qualifikation der Übungsleiter. Soziale und ökologische Leistungen der Vereine spielen bei der Auswahl auch eine Rolle. Das Konzept der Kindersportclubs beschränkt sich nicht nur auf den Sport. Die Übungsleiter sollen sich mit Unterstützung der HSE in den Bereichen Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung weiterbilden, um die Kinder noch besser fördern zu können. Darüber hinaus sollen Eltern für das Thema sportliche Frühförderung und gesunde Ernährung sensibilisiert werden. Die SG konnte die Kriterien erfüllen und erhielt das Gütesiegel. Im Rahmen des Kindersportclub erhalten wir neben einer jährlichen Förderung in Höhe von 2.700,00 € auch Zuschüsse zur Ausbildung von Übungsleitern, Zuschüsse zu Veranstaltungen und sind Teil eines Netzwerks mit den anderen Kindersportclubs.

Der SG 1919 ist es gelungen, anlässlich des 90jährigen Bestehens, ein Oktoberfest zu organisieren bei dem die Schneehuhnjäger aus Oberstaufen auftraten. Da der Zuspruch leider zu wünschen übrig ließ, wurde 2011 das letzte Oktoberfest ebenfalls mit den Schneehuhnjägern durchgeführt.

Die zentrale Veranstaltung und zugleich die Abschlussveranstaltung zum 90jährigen Jubiläum stand am 21.11.2009 unter dem Motto Zeitreise! Mit 300 Gästen war das Sportheim bis zum letzten Platz besetzt. Dabei wurde ein abwechslungsreiches Programm aufgebaut auf die letzten 90 Jahre der Welt- und Vereinsgeschichte geboten. Es wurden Präsentationen mit altem Bild- und Tonmaterial der SG gezeigt. Dabei gingen die Verantwortlichen u.a. auf die Vereinsgründung, die Jahre während und nach dem Krieg sowie auf den Sportheimbau in den 70er Jahren ein. Jedes Jahrzehnt wurde ebenso in musikalischer oder tänzerischer Form vorgestellt. Die Gesangsabteilung sang‚ „Fr. Helen beim Baden“, das Sportheimlied wurde von den Schlagerfreunden ebenso zum Besten gegeben, wie auch ein Medley der 60er Jahre. Die Tanzformationen La Luna, Steps und Imago schwangen zu Charleston, Rock ‚n’ Roll, ABBA und HipHop die Hüften. Auch 'Dirty Dancing' durfte bei diesem Rückblick nicht fehlen. Interviews mit Zeitzeugen der SG-Geschichte waren ein weiterer Punkt, welchem das Publikum sehr interessiert zuhörte, gab es doch einiges an Neuem zu erfahren. Die 'Jedermänner' traten mit einem Sketch auf und neben einer Playbackshow der aktiven Fastnachter und einer Zarah-Leander-Interpretation gab es auch Live-Musik, welche von Lili Marlen, tänzerisch begleitet von den Gymnastikdamen, über Elvis bis zu Juli mit 'Geile Zeit' reichte. Und damit darf man vielleicht auch das Fazit verbinden. Es war schon eine geile Zeit an diesem Abend im Sportheim und man war sich einig, dass diese Zeitreise ein gelungener Abend war. Die SG hatte einen besonderen Abend geschaffen.


 

Die Jahre 2010-

An der Eröffnung der Fastnachtskampagne 2010/2011 am 11.11.2010 übernahm Jan Buhmann das Amt als neuer Sitzungspräsident von Rudolf Straub.

Am 10. Januar 2011 ist unser langjähriges Mitglied Klaus Seibold verstorben, der der SG 1919 Ueberau sein Erbe vermacht hat. Aus dem Erlös des Hausverkaufes wird der größte Teil des Umbaus vom Sportheim finanziert.

Petra Schuchmann übernahm 2011 von Ulla Bertrams das Amt der Zugmarschallin.

Im Jahr 2011 wurde die Theatergruppe gegründet, die im April 2012 ihren ersten Auftritt mit einem Sketchabend hatte.

Außerdem beendete Kurt Borger seine langjährige Tätigkeit als Chorleiter des Männerchores. Die Nachfolge übernahm Andreas Stein. Mit diesem wurde auch ein Projektchor gegründet der dazu führte, dass ab 01. Juni 2013 ein gemischter Chor entstand.

Anfang Juni 2011 wurde die Eröffnung des Biergartens gefeiert.

Im Sommer 2011 erfolgte die Gründung der Jugendspielgemeinschaft SG Ueberau / KSG Georgenhausen im Bereich der Großfeldmannschaften D – A. Ebenfalls im Sommer 2011 wurde die 1b Mannschaft der Herren aus Mangel an Spielern abgemeldet.

Im Jahre 2012 wurde 150 Jahre Männergesang in Ueberau gefeiert.

Im Mai 2013 wurde der erste Opel Family Cup durchgeführt.

Am 15. Juni 2013 fand die 1. Tanzgala im SG Sportheim unter dem Motto „Tagtraum & Mondlicht“ statt. Unter der Regie von Gardy Pasewald wurde ein tolles Programm geboten, bei dem alle von den Flohhopsern bis zur Formation Imago eine tolle Show auf die Bühne zauberten.

Im Sommer 2013 wurde die Ü40 Spielgemeinschaft SG 1919 Ueberau/SV 45 Gr.-Bieberau Hessenmeister, Süddeutscher Vize-Meister und bei der deutschen Meisterschaft in Berlin 7.

Ebenfalls im Sommer 2013 wurde seit über 20 Jahren die Meldung einer eigenen A Jugend vorgenommen.

Seit November 2013 gibt es die Badmintonabteilung.

Die Gruppe „Jedermanngymnastik“ bestand 2013 30 Jahre, welche sich 2014 auflöste nachdem Elly Zimmer sich in den „Ruhestand“ verabschiedete.

Am 28. Februar 2014 und am 02. März 2014 fanden erstmals die Partysitzung und die Party nach dem Fastnachtsumzug im großen Zelt auf dem Sportplatz statt.

Im März 2014 wurde auf der Jahreshauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Da niemand der vielen angesprochenen die Funktion des ersten Vorsitzenden übernehmen wollte, kam es dazu, dass dieser nicht wie bisher aus drei Vorsitzenden und einer Rechnerin, sondern aus vier gleichberechtigten Vorsitzenden und einer Rechnerin besteht. Dazu gehören: Arno Grieger, Joachim Zimmer, Frank Janssen & Petra Schuchmann, sowie Elke Michel (Rechnerin).

Im Sommer 2014 wurde die Ü40 Spielgemeinschaft SG 1919 Ueberau/SV 45 Gr.-Bieberau Vize-Hessenmeister und in diesem Jahr die Ü50 Spielgemeinschaft SG 1919 Ueberau/SV 45 Gr.-Bieberau Hessenmeister und Süddeutscher Vize-Meister.

Zur Saison 2014/15 wurde eine neue 1b Mannschaft der Herren gemeldet, die es gleich im 1. Jahr schaffte, von der Kreisliga D Dieburg in die Kreisliga C Dieburg aufzusteigen. Nicht so erfreulich ist dagegen der Abstieg unserer 1. Frauenmannschaft von der Verbandsliga Süd in die Gruppenliga Darmstadt.

Im Herbst 2014 wurde mit den ersten Umbaumaßnahmen für die Sanierung des Sportheims begonnen. Hierzu gehörten zunächst die Verlegung des „1er“ Raums und die Entstehung einer neuen Schiedsrichterkabine, warum auch der bisherige Eingang zum Sportheim über die Treppe weichen musste. Dies führt bei vielen bis heute noch zu Verwirrungen ;-)

Anfang des Jahres 2015 wurde mit den Umbaumaßnahmen im Innenbereich begonnen. Hier werden die Umkleidekabinen & sanitären Anlagen saniert und behindertengerecht umgebaut.

Im März 2015 wurde der Kurs „Move Your Body“ sehr erfolgreich gestartet. Zeitgleich wurde auch der Musikgarten für Kinder von 1 – 3 Jahren gestartet, welcher auf Grund von Mangel an Beteiligung wieder eingestellt wurde.

Nach vielen bereits erfolgreichen Jahren mit unzähligen Platzierungen wurde die Tanzformation Imago im Frühjahr 2015 Hessenmeister, deutscher Vize-Meister und Vize-Europameister.

Erstmals - seit dem 1. Dorflauf im Jahr 2003 - richtet die SG 1919 Ueberau, anlässlich des Sommerfestes, den Dorflauf ohne Kooperationsverein aus.