Chronik - 1960-1969

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Die Jahre 1960-1969

Anfang 1960 reicht die UWG Verfassungsbeschwerde gegen die Nichtzulassung zur Landtagswahl ein. Etwa im April 1960 beschimpften SPD-Gemeindevertreter im Gemeinderat von Groß-Zimmern die UWG-Vertreter als Ostagenten. Um die gleiche Zeit wurde eine Veranstaltung der UWG zu Landwirtschaftsfrage, an der auch Landwirte aus der DDR teilnahmen, auf Weisung des hessischen Innenministers verboten.
Die UWG konzentrierte sich auf die Kommunalwahlen im Oktober 1960. Sie schätzte ihre Chancen, in Ueberau erneut die Mehrheit zu erreichen, günstig ein.
Am 14. Oktober 1960 wurde die Bürgermeisterei durch die Polizei besetzt. Dabei wurden die Akten der Gemeindeverwaltung beschlagnahmt und der Bürgermeister und die Beigeordneten abgesetzt. Anschließend wurden die Kandidaten der UWG in ihren Häusern oder am Arbeitsplatz aufgesucht, vorläufig festgenommen und zum Verhör in die Bürgermeisterei oder nach Darmstaft gebracht. Die Polizei durchsuchte Wohnungen von UWGlern und beschlagnahmte Material der nun auf Weisung des hessischen Innenministers als „Ost-Berlin-gesteuerte Nachfolgeorganisation“ der KPD verbotenen UWG.
Bei den Kommunalwahlen am 23. Oktober 1960 gaben ca. ein Drittel der Ueberauer Wähler ungültige Stimmzettel ab.
Die Ereignisse vom Oktober 1960 prägten das Gemeindeleben für lange Zeit. Die UWGler warfen den Sozialdemokraten vor, dass sie bei der Vorbereitung des UWG-Verbotes „die Finger im Spiel“ gehabt hätten. Nachdem es auch im Verein zu Streitigkeiten zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten gekommen war, kündigte der neue Gemeinderat der SG 1919 den Vertrag über die Nutzung des Vereinsgeländes. Es sollte ein neuer Verein, ohne kommunistischen Einfluss, gegründet werden.
Die Auseinandersetzungen über die Sportplatzbenutzung zogen sich, auch vor Gericht, jahrelang hin.

Im Jahr 1961 erhielt der Verein eine Wiedergutmachung in Höhe von 3.400,00DM für das beim das Verbot 1933 enteignete und zerstörte Vereinseigentum.

1963 gab es eine einschneidende Veränderung in Ueberau, der FC Ueberau wurde gegründet. Die Mehrzahl der 1. Mannschaftsspieler schloss sich dem neugegründeten Fußballclub an. Die Gründe hierfür wurden hauptsächlich in der Unzufriedenheit mit der Vereeinsführung bzw. mit der Vereinsstruktur gesehen. Das war natürlich eine enorme Schwächung für die SG. Trotzdem konnte die Mannschaft noch drei Jahre die A-Klasse halten und stieg erst 1966 in die B-Klasse ab. Mit einer sehr jungen Mannschaft, die durch gute Jugendarbeit geschaffen werden konnte, schaffte sie in der Saison 1969/70 den Aufstieg in die A-Klasse.

Aus Altergründen gab der Erste Vorstizende Adam Büdinger sein Amt im Jahr 1965 auf. Er übte dieses Amt in der Zeit von xxxx bis yyyy, unterbrochen durch das Verbot des Vereins von 1933 bis 1945 aus. Zum neuen Ersten Vorsitzenden wurde Hans Altmeyer gewählt, der dieses Amt bis1977 innehatte.

Ein wesentlicher Meilenstein der 60iger Jahre war der Bau des Sportheims mit dem 1969 begonnen wurde.